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30. November 2017

Hitparade der unverzichtbaren Vintage Klassiker

Es gibt verschiedene Meinungen darüber, welches Prachtstück auf der Kleiderstange der Damenwelt nicht fehlen darf. Die eine schreit nach dem kleinen Schwarzen, die andere betont die Dringlichkeit eines schlichten Hosenanzugs und eine Dritte spricht von einer Auswahl an Blusen der Kategorie ‘immer eine gute Wahl’. Meine Favoritenliste an Klassikern schaut da etwas anders aus und besteht selbstredend ausschließlich aus zweiter Hand und lässt sich zu meiner Freude der Kategorie Vintage zuordnen. Auch wenn eine gewisse Fluktuation des eigenen Kleiderbestands durchaus gegeben ist, die Basics bleiben bestehen, selbst wenn manch ein Stück durch ein anderes ersetzt wird. Dabei greife ich bei meiner Kleiderwahl am liebsten auf mindestens einen Klassiker vergangener Dekaden zurück. 

 

Sieben Vintage Basics, die auf keiner Kleiderstange fehlen dürfen

1. Die High-Waist Jeans

Was macht eine High-Waist Jeans überhaupt aus? Der Name lässt bereits erahnen, es muss die hoch geschnittene Taille sein. Bereits in den 80ern hat das hohe Bündchen gepunktet und kaum einer konnte und wollte sich bei seinem Einkauf diesem Trendstück entziehen. Und das völlig zu Recht. Die Damen – in diesem Sinne, her mit den hoch geschnittenen Höschen und ab bis über den Bauchnabel!

Das gilt für Maxi, Midi und ebenso für die Shorts Variante, was den High-Waist Look zu einem ganzjährigen Klassiker zaubert. Ob Karotte, Bundfalte oder mit Schlag, eng anliegend oder locker flockig als Boyfriend – all das obliegt den Vorlieben der Trägerin. Hauptsache die Jeans sitzt höher denn je, betont den Po, verlängert optisch das Bein und das Oberteil ist entsprechend gekürzt oder in der Hose verstaut. Was nützt der hohe Sitz wenn man ihn nicht feiert! Und das sollte man, denn die High-Waist Jeans ist nicht nur Vintage deluxe, sondern ein wahrer Allrounder und je nach Kombination für etliche Anlässe geeignet. Sei es in Form der allseits beliebten Levis 501 oder in jeglicher anderer Erscheinung – sie gehört auf die Kleiderstange!

 High Waist Vintage Jeans

2. Aufregendes für oben: Die Bluse

Ein weiterer meiner allerliebsten Klassiker. Das Blüschen geht immer und macht in jeder Lebenslage einiges her. Dabei spreche ich weniger vom dezenten Weißen, dass man sich zum Bewerbungsgespräch überwirft, sondern vielmehr vom kunterbunten, luftig leichten und am liebsten mit aufregender Knopfleiste. Sind die Knöpfe besonders hübsch und ein Highlight, hat mich die Bluse bereits zu fünfzig Prozent verführt.

Kurz geschnitten, oversized getragen, vorne zusammen geknotet oder aber in die High-Waist Jeans gesteckt. Mit oder ohne Fledermaus- oder Puffärmeln, kragenlos, im gängigen Kragenformat, mit kleinem Steh- oder Bubikragen – die Bluse liefert immer eine gute Show. Wurde sie in den 80ern bevorzugt mit Schulterpolstern ausgestattet, am liebsten extra large statt bescheiden, kann ich zumindest diese eine Vorliebe nicht teilen und habe mich bereits von etlichen in Windeseile getrennt. Und dennoch: Ich bin allergrößter Fan der vielen Überbleibsel oder auch Rückkehrer vergangener Zeiten namens Bluse und könnt‘ sie alle nehmen!

 Vintage Bluse

3. Kurz und knackig: Das kurz geschnittene Oberteil

Wenn bei der High-Waist Jeans noch die Faustregel galt, die Höhe gewinnt, ist es hier die Kürze. Wobei in dem Fall nicht unbedingt von bauchfrei die Rede sein muss, dass muss jeder für sich selbst entscheiden, sondern viel mehr vom verkürzten Saum. Farbe, Weite und Material sind variabel und der kurze Fummel kann ideal zur High-Waist Hose kombiniert werden.

Und das Beste daran: Jedes beliebige Oberteil, sei es das alte College-Shirt vom Papa oder das Nachthemd von der Oma kann wunderbar und kurzerhand zum cropped Oberteil gezaubert werden. Schere in die Hand genommen und überlange Teile können kurzerhand noch schöner werden und bei Bedarf sogar weiter unterhalb angesiedelte Löcher und Flecken abgeschnitten werden. An dieser Stelle bleibt mir nur noch zu raten, dass sich jede Frau mit einer besonders feinen Auswahl an Vintage Stücken regelmäßig schmücken sollte.

4. Die luftigen Begleiter: Culotte und Palazzo

Damals noch bekannt unter dem Begriff des Hosenrocks feiert auch die luftig, leichte Hose ihr Comeback. Hauptsache weit und fließend heißt die Devise und das bei beiden Hosenformaten. Gewinnt bei der Culotte der verkürzte, meist knie- bis knöchellange Schnitt, ist es bei der Palazzo oder auch Marlene Hose – ein Dank an Marlene Dietrich – die Maxilänge.

Auf den ersten Blick mögen sie noch wie ein Rock aussehen, streng genommen ist es aber eine Hose, die nicht nur herrlich anzuschauen ist, sondern einen weiteren entscheidenden Vorteil mit sich bringt: Ungeachtet der Sorge um ein potenzielles Hervorblitzen der Unterwäsche kann munter und bei maximaler Gemütlichkeit durch die Gegend gehopst werden. Ob extra weiter Schnitt, schlicht oder kunterbunt; Baumwolle, Viskose oder doch die stets favorisierte Seide, auch an dieser Stelle gewinnt für meinen Geschmack der maximal hohe Sitz.

Auch wenn für manch einen zum weiten Unterteil als Ausgleich ein besonders graziles und schmales Oberteil plus hohes Paar Schuhe gehört, bin ich da anderer Meinung. Insbesondere der Griff zu einem lockeren Stück und gern auch zu einem, dass aus einer ganz anderen Materialkiste stammt und obendrein noch ein derbes Paar Schuhe kann gleichermaßen toll aussehen. Lang lebe der Stilbruch. Ebenso viel macht in dieser Kombination der Lagenlook her. Und ein weiterer Pluspunkt: Auch im Winter müssen diese Teile keineswegs in den Tiefen des Kleiderschranks verschwinden. Letzten Endes bleibt alles eine Frage des eigenen Kombinationsgeschicks.

 Must Haves Vintage

5. Jackenschätze: Longblazer und Blouson

Der Longblazer als lang geschnittene, leichte Jacke ist wunderbar, vielseitig und zudem idealer oversized Begleiter. Perfekt für eine Kombination mit meinen vorherigen Favoriten, aber auch um jeden Lagenlook abzurunden. So ist mir erst vor kurzer Zeit bei meiner Secondhand-Tour durch Mainz ein Kleid aus den 70ern in die Hände gefallen, welches kurzerhand zum Überwurf aka Longblazer umfunktioniert wurde – offen getragen, mit gekrempelten Ärmeln und am Ende des Tages war ich um ein weiteres wahrhaftiges Vintage Schätzchen reicher und rundum happy.

Eine weitere tolle Alternative um sich auch in der warmen Jahreszeit vor einem lauen Lüftchen zu schützen und Wink aus den 80ern zugleich, ist das Blouson als Kurzjacke mit Bündchen. In diese Kategorie fallen auch die Modelle, die man immer mal wieder auf der Straße antrifft, das oversized Seidenblouson, Stepp- oder Bomberjacke.

6. Einteiler-Liebe: Overalls, Bodys und Badeanzüge

Reinschlüpfen, hochziehen und schwups ist man angezogen! Der Einteiler beseitigt mit nur einem Kleidungsstück beinahe alle Sorgen um die Kombinierbarkeit und ist längst nicht mehr ausschließlich für Kleinkinder oder schuftende Männer vorgesehen. Der Jumpsuit hat sein Strampler-Image hinter sich gelassen und ist mittlerweile wieder salonfähig und zu meiner Freude immer mal wieder auf der Straße und bei den verschiedensten Anlässen zu bewundern. Sei es in klassischer, schickerer Form mit zumeist langem Bein, in heiterem Kurzformat oder als Latzhose.

Ähnlich groß verhält sich meine Liebe zu weiteren Schmuckstücken der Kategorie ‘nur-ein-einziges-Teil’: der Body oder auch der Badeanzug. Letzteres ist schon längst nicht mehr nur für’s Planschen vorgesehen. Meine Lieblingsvariante besteht in der Kombi zum High-Waist Schätzchen – egal welchen Formats.

Und auch wenn ich zugeben muss, dass der Toilettengang mit dem Einteiler etwas erschwert wird  – die längere Verweildauer tut diesem ultra lässigen Kleidungsstück keinen Abbruch.

7. Last but not least: Die Ledertasche

Sei es Lederbeutel, Umhängetasche oder der umso rückenfreundlichere Rucksack aus hunderter Hand – neben der einmaligen Optik existiert ein weiterer Punkt der bereits für sich spricht: die zumeist qualitativ hochwertige und robuste Verarbeitung. Das Alter kann man dem guten Stück ruhig ansehen, das Material kann hier und da etwas abgerockter um die Ecke kommen, das ein oder andere Loch am Tragegurt hinzugefügt oder Niete ersetzt worden sein – die Hauptsache ist doch, dass sie noch immer um die Wette strahlt und sich obendrein als herrlicher Begleiter im Alltag entpuppt. Lang lebe die Vintage Mode!